Wirtschaft trifft Engagement
Unternehmens-Engagement
Das war er - der RUHRDAX'22 in Bochum
Schon für 2020 geplant, konnte die Engagement-Börse „RUHRDAX“ in diesem Jahr endlich wieder starten und machte zum zweiten Mal Station in Bochum. Gut 120 Gäste kamen bei strahlendem Sonnenschein ins Gemeindezentrum der Neuen Synagoge, wo der RUHRDAX zum ersten Mal zu Gast war.
Bevor um 17.30 Uhr der beeindruckende, durchdringende Gong – eine Leihgabe der Bochumer Symphoniker – den Handel auf dem ehrenamtlichen Parkett eröffnete, gab es Grußworte, die allesamt die Wichtig- und Notwendigkeit einer solchen Veranstaltung betonten. Gabriela Schäfer, Bürgermeisterin in Bochum, freute sich über viele ihr bekannte Gesichter, die sie aus ihrer eigenen langen, ehrenamtlichen Tätigkeit kennt und ist sich sicher, dass es ohne dieses Engagement nicht geht: „Wir tun es gerne, und wir tun es mit Überzeugung!“, so ihr Resümee. Gisbert Schlotzauer (ehemaliger Bogestra-Vorstand), heute geschäftsführender Vorstand der bea, appellierte an die Gemeinschaft, das Ehrenamt auf ein hauptamtliches Fundament zu stellen, um weiterhin erfolgreich zu sein: „Ohne Unterstützung geht’s nicht, wir sind Teil des Wir-Gefühls!“ Auch Andreas Kersting, Leiter des Referates Bürgerschaftliches Engagement der Staatskanzlei des Landes NRW, ließ es sich nicht nehmen, diesem RUHRDAX beizuwohnen: „Der RUHRDAX trägt erfolgreich dazu bei, Berührungsängste zwischen der Wirtschaftswelt und der gemeinnützigen Welt abzubauen. Denn man trifft sich im lockeren Rahmen, lernt sich kennen und verabredet Kooperationen, die niedrigschwellig sind. Unsere Aufgabe als Land ist es, das bürgerschaftliche Engagement zu fördern, indem wir gute Rahmenbedingungen schaffen. Wir freuen uns daher sehr, dass wir als Staatskanzlei NRW Partner dieser Veranstaltung sind.“
Der diesjährige RUHRDAX war der 14. seit seinem erfolgreichen Start 2006. CBE-Geschäftsführer Michael Schüring und Uwe von der Lely von der bea begleiteten das Handelsgeschehen im Gemeindezentrum der Neuen Synagoge, das gleich nach dem Eröffnungsgong Fahrt aufnahm. Schließlich blieben den Beteiligten nur anderthalb Stunden Zeit, ihre Wünsche und Anliegen vorzustellen: Ob „Helfende Hände“, „Sachmittel“ oder „Know-how“ – mit zum Teil bunten Verkleidungen machten Organisationen und Ehrenamtliche auf ihre Bedürfnisse aufmerksam. Wer nicht auf Anhieb einen Matchpartner finden konnte, hatte bei der „Zweiten Chance“, etwa eine halbe Stunde vor dem Ende der Veranstaltung die Möglichkeit, sich und seinen Bedarf vorzustellen. Manchmal sind es ganz simple Wünsche, beispielsweise nach Rollups oder Ähnlichem, das den Organisationen bei ihrem Einsatz hilft. Gefragt ist immer wieder auch handwerkliche Unterstützung: So bräuchte die Ortsgruppe Süd der DLRG Bochum dringend Hilfe, um den Ersatzneubau, der nach dem Hochwasser nötig wurde, möglichst bald fertigstellen zu können. Einig wurden sich beispielsweise „Die Arche“ aus Herne mit der Agentur „Donna und der Blitz“, die für die Kinderstiftung Eventfotos anfertigt. Auch die Gertrudisschule in Wattenscheid hat einen Matchpartner gefunden: Bei ihr führen „Die Bewerbungsschreiber“ entsprechende Workshops durch.
Insgesamt wurden rund 40 Kontrakte vereinbart, die einen finanziellen Gegenwert von gut 25.000 Euro haben, denn die Bitte nach Geld war – wie immer beim RUHRDAX – tabu. Das Ergebnis sorgte beim Organisations-Team und den Besucher*innen gleichermaßen für zufriedene Gesichter. Vereinbart wurden technische oder organisatorische Unterstützung, Maßnahmen wie Schulungen oder Trainings und vieles mehr. Organisiert wurde der RUHRDAX `22 vom Netzwerk Ruhrgebiet für bürgerschaftliches Engagement, dem CBE und von der bea, der Bochumer Ehrenamtsagentur.
Gute Nachrichten gibt es für alle, die trotz intensiver Bemühungen in Bochum nicht zum Zuge gekommen sind. Kerstin Lattenkamp vom CBE stellte nach Handelsende das neue Projekt „RuhrSchwung“ vor: „Dieses Netzwerk ist nicht nur anderthalb Stunden geöffnet, sondern an 365 Tagen im Jahr. Und hier können Bedarfe auf der einen Seite angemeldet werden, wie auf der anderen Seite Unternehmen oder Engagierte ihre Kapazitäten mitteilen können.“ www.ruhrschwung.de
Seit 2006 bietet der RUHRDAX eine fruchtbare Kontaktplattform, auf der Wirtschaft und Ehrenamt bisher weit über 1.000 Arrangements getroffen haben. Das aus den Niederlanden stammende Format hat sich mittlerweile in ganz Deutschland etabliert und hat mit dem RUHRDAX eine erfolgreiche Fortsetzung gefunden. Unterstützt wurde das diesjährige Event von der Staatskanzlei NRW, der Sparkasse Bochum und der Stadt Bochum sowie weiteren Partnern und Sponsoren. www.ruhrdax.de

Erfolgreiche Engagementbörse für Unternehmen und Gemeinnützige
Bürgerschaftliches Engagement ist aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken - und braucht gerade deswegen auch die Unterstützung von Unternehmen! Allzu häufig scheitert allerdings die Absicht und der gute Wille, sich zu engagieren, ganz einfach an der Schnelllebigkeit und Komplexität des Tagesgeschäfts: Es fehlen schlichtweg Zeit, Informationen und Kontaktmöglichkeiten.
Die Idee des RUHRDAX ist daher so einfach wie effektiv: Er bringt gemeinnützige Organisationen und Unternehmen auf einem Marktplatz für zwei Stunden zusammen, um sich besser kennenzulernen und kleine, gemeinsame Aktionen zu vereinbaren. Die Vertreter*innen der gemeinnützigen Einrichtungen wie Kindergärten, Jugendzentren oder Vereine verkleiden sich häufig farbenfroh, um auf ihr Anliegen oder ihre Bedarfe aufmerksam zu machen. Geld darf dabei nicht die Hände wechseln, aber Arbeitskraft, Sachspenden, Räumlichkeiten, Beratung usw. sind herzlich willkommen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt und die Gemeinnützigen bedanken sich mit einer kleinen Gegenleistung wie z.B. einem gemeinsamen Grillabend.
Der Ruhrdax bietet als Kontaktplattform eine besondere Möglichkeit, in kurzer Zeit viele unterschiedliche Organisationen aus der Region kennenzulernen und potenzielle neue Partner*innen zu treffen. Ziel dieser Börse ist es, Engagement-Vereinbarungen für konkrete Projekte zu treffen, die innerhalb eines Jahres realisiert werden und sowohl den Gemeinnützigen als auch den Unternehmen einen Benefit geben.


